Adolf Ellwanger wieder zum Obermeister gewählt

Obermeister

Kürzlich fand die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen der Zimmererinnung Landshut statt.

Adolf Ellwanger ging nach der Begrüßung auf aktuelle Themen ein. Auf Grund der Eigeninitiative der Innung, ist es gelungen, entgegen dem aktuellen Trend bei anderen Handwerksberufen, die Lehrlingszahlen zu erhöhen, bzw. zu stabilisieren. Deshalb wird die Zimmererinnung auch im Herbst wieder an der Berufeschau in Vilsbiburg teilnehmen. Durch dieses Auftreten wird versucht, das Interesse der Jugendlichen für den Beruf des Zimmerers zu wecken.

Ein weiterer Punkt in seiner Begrüßungsrede waren die ständig steigenden Standards in der Baubranche mit den verbundenen Kostensteigerungen. Die Politik legt diese Standards fest, die Kosten dazu müssen die Baufirmen und Bauherren tragen. Adolf Ellwanger war der Meinung, dass es unbedingt wieder eine Finanzförderung in Form einer Eigenheimzulage oder ähnliche Modelle geben muss.

Kritisch sah er die Beitragspolitik des Landesinnungsverbandes. Eine  Beitragserhöhung dürfe es nach seiner Ansicht in nächster Zeit nicht geben.

Im Anschluss wurden dann die Neuwahlen durchgeführt. Adolf Ellwanger wurde als Obermeister wiedergewählt, ebenso Konrad Ziegler als sein Stellvertreter. In der Vorstandschaft vertreten sind: Alfons Ammer, Siegried Brunnermeier, Erhard Pichlmeier, Alfons Schmerbeck und Anton Lackermeier.

 

 

Blogserie 04) Das Firstbier, bzw. das Richtfest

Dieser Artikel ist Teil der Serie “Der Dachstuhl – Vom Anfang zum Ende”

Wir haben uns im

Das Firstbier, zu deutsch das Richtfest, ist ein schöner Brauch, mit dem der Bauherr seinen Dank an die Handwerker und andere am Bau Beteiligte ausdrückt, sowie eine Bitte um Gottes Segen für dieses Haus. Es findet statt, sobald der Dachstuhl auf dem Rohbau errichtet ist. Auch wenn sich das Richtfest an die Handwerker richtet, werden dennoch auch Verwandte, Freunde und Nachbarn eingeladen.

Das Dach erhält einen Richtbaum, geschmückt mit blau/weißen Bändern und einer der Zimmerleute hält eine kurze Ansprache, den Richtspruch.

Bei uns ist es so, dass der Zimmermeister ein Glas, das mit Sekt gefüllt ist, hält. Nach dem letzten Satz, „Und dieses Glas muss sterben, bring Glück mit deinen Scherben!“ wird das Glas zu Boden geworfen und ist (hoffentlich) zu Bruch gegangen.

Im Anschluss an den Richtspruch wird gefeiert, der so genannte Richtschmaus findet meist auf der Baustelle statt. Der Bauherr richtet das Fest aus, was sein Dank an die beteiligten Handwerker ist. Es ist gleichzeitig eine Gelegenheit, um Freunden und Verwandten den Baufortschritt vorzuführen. Im 15. und 16. Jahrhundert waren Getränke und Speisen zum Beginn oder Ende eines Bauabschnittes zudem Teil des Handwerkerlohns.

Der Name Richtfest leitet sich vom Ausdruck aufrichten oder errichten her, mit dem das Aufstellen des Dachstuhls bezeichnet wird. Deshalb heißt das Richtfest in der deutschsprachigen Schweiz auch Aufrichte.

Wir wollen gratulieren,
gerichtet ist das Haus,
hat Fenster und hat Türen
und sieht gar stattlich aus.

Der Maurer hat’s gemauert,
der Zimmerer überdacht;
doch dass es hält und dauert,
das steht in Gottes Macht.

Schützt auch das Dach vor Regen,
die Mauer vor dem Wind,
so ist doch allerwegen an Gott allein gelegen,
ob wir geborgen sind.

Und dieses Glas muss sterben,
bring Glück mit deinen Scherben!
(Quelle: Udo Herkenroth)

Bei dem nächsten Beitrag zum Thema „Der Dachstuhl, vom Anfang bis zum Ende“ erfahren Sie mehr über die Dacheindeckung.

Das Berufsbild des Zimmerers

ZIMMERER GESTERN – ZIMMERER HEUTE – ZIMMERER MORGEN

Seit Menschengedenken begleitet das Handwerk des Zimmermanns die jeweiligen Kulturen. Schon immer hat der Zimmerer mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz den Menschen ein Dach über dem Kopf erstellt.

So waren es  in der Urzeit einfachste Pultdächer, dann Behausungen in der Steppe,  weiter zu standsicheren Gebäuden in Siedlungen. Dann ging man dazu über zweistöckig zu bauen und in Kombination mit Lehm und Ziegel ansehnliche und praktische Gebäude zu erstellen, die den jeweiligen Bewohnern große Sicherheit und Behaglichkeit schenkten. Schon damals war große Handwerkskunst erforderlich, damit die Hütten, Stadel, Häuser, Schlösser und Burgen nicht wie Kartenhäuser in sich zusammenbrachen.

Heute, in „unserer Zeit“ werden technisch ausgeklügelte Gebäude und Anlagen erstellt. Das Zimmererhandwerk nutzt die Erkenntnisse der Gegenwart und die eigene Erfahrung aus der Vergangenheit um dem Menschen Wohlbehagen und Wohnkultur zu geben. Dabei verschmelzen die altbekannten Eigenschaften der natürlichen Rohstoffe mit den neuen Entwicklungen der Forschung und Industrie.

Die „virtuelle Welt“ ist in aller Munde und die High-Tech-Prozessoren und -Speicher ermöglichen fast  alles. Trotzdem ist sicher, dass man aus Bits und Bytes kein Gebäude bauen kann.